Donnerstag, 3. November 2011

Referenzwerke

Zuerst versuchte ich mein Glück im Lesesaal der Hauptbibliothek. Dort begab ich mich in die Abteilung für Geschichte und versuchte erst, mich etwas zu orientieren, da ich bisher noch niemals dort ein Nachschlagewerk oder ähnliches benötigt hatte. Dementsprechend versiert war ich auch mit der Sortierung der Bücher. Nach dem Verschaffen eines groben Überblicks hielt ich Ausschau nach Titeln, die auch Ausführungen über den Zeitraum meines Themas, also die Antike oder genauer von 0 bis ca. 300/400 n. Chr. versprachen. Ebenso waren Bücher über bestimmte geographische Gebiete, sofern sie auf zu kleine Bereiche als eine Ausbreitung einer Religion während so kurzer Zeit benötigen würde, begrenzt waren, auszuschließen. Dieses Vorgehen schränkte die Auswahl schon etwas ein und ich zog von den übriggebliebenen Werken (anfangs noch wahllos, später dann schon auf die Neuheit der Ausgabe achtend) einfach eine erste Handvoll heraus, um sie durchzusehen. Dabei ging ich zu Beginn das Inhaltsverzeichnis durch, nicht nur um die Stellen zu finden, an denen ich vielleicht fündig werden würde, sondern in vielen Fällen sogar, um das Buch gleich wieder ausscheiden zu lassen, wenn es den von mir erhofften Zeit- oder Handlungsspielraum doch nicht behandelte.
Die ersten Ergebnisse erzielte ich auch schon in allgemeinen Überblickswerken über die Geschichte. Der Geschichte Brockhaus zum Beispiel lieferte gleich einen längeren Eintrag unter dem Begriff „Jesus Christus“, an dem er eine kleine, beschreibende Infobox „Anfänge des Christentums“ aufhängte. Leider ging es dabei aber noch eher um die Geschichte des neuen Testaments, als um die der Religion selbst.
„Der große Ploetz – die Enzyklopädie der Weltgeschichte“ war das nächste gesamtgeschichtliche Handbuch, das ich durchsah. Er erwies sich auch als überraschend tiefgründig im Gegensatz zum vorangegangenen Werk. Im Kapitel „Das Christentum im römischen Reich bis 313“ fand ich schon eine ziemlich gut zusammengefasste Version von dem, was ich eigentlich gesucht hatte, weshalb ich als nächstes die Literaturangaben ansehen wollte. Allerdings konnte ich keine finden, dafür jedoch den Hinweis, dass diese sich auf der Homepage der Deutschen Nationalbibliothek unter der Adresse http://dnb.d-nb.de befänden. Leider hatte ich keinen Laptop mit und verschob die Suche auf später.
Als ebenfalls sehr interessanter Fund bewies sich der erste Band aus der Reihe „Geschichte in Quellen“, in dem unter der Überschrift „Das Christentum bis zur Zeit des Diokletianus“ auf deutsch übersetzte Zitate aus zeitgenössischen Texten zu diesem Thema zusammengetragen worden waren; natürlich mit einer ausführlichen Quellenangabe.
In der „Geschichte Alt-Vorderasiens“ sowie dem Buch „Ägypten und Vorderasien“ fand ich hingegen gar nichts und in „Geschichte in Schlaglichtern“ aus dem Meyers Lexikonverlag wurde ich zwar ebenfalls wieder fündig, konnte aber außer Angaben zu Bildquellen, Redaktion und den Mitarbeitern beim besten Willen keine Literaturangaben oder Verweise darauf finden.
Das Werk „Religionen und Glaubensformen“ aus der Reihe „Faszination Weltgeschichte“ beinhaltete einen kleinen Artikel unter der Überschrift „Petrus und Paulus und die Ausbreitung des Christentums“, stütze sich jedoch nur auf Angaben der Bibel und hielt sich viel zu allgemein, um tiefschürfendere Hintergrundlektüre zu vermuten.
In der Fachbereichsbibliothek hatte ich das Gefühl, sofort auf Gold zu stoßen, als ich eine Abteilung mit Büchern ausschließlich über Christentum und Religion fand. Es stellte sich bei genauerem Hinsehen allerdings heraus, dass diese Bücher zwar alle vom Christentum handelten, jedoch nicht auf dessen Geschichte eingingen. Die meisten waren Lateinisch, Lexika für Fachbegriffe oder Heiligen-, oder Papstchroniken und -lexika.
Im „Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon“ versuchte ich, einmal Petrus nachzuschlagen, in der Hoffnung, dort weiterführende Literaturangaben zu finden, unter denen sich vielleicht auch die Ausbreitung der Religion finden ließ. Jedoch beschränkte sich die Literatur neben der Bibel selbst nur auf Sekundärliteratur bezüglich der Evangelien und Apostelbriefe.
Unter den „normalen“ Geschichtewerken in der Fachbereichsbibliothek stieß ich dann nur noch auf allgemeinere Werke wie zum Beispiel „Late Antiquity – A guide to the postclassical world“, welches alle damaligen Religionen allgemein und später das Christentum nur in der Rolle als römische Staatsreligion behandelte.
Ein letzter Versuch mit einem Gesamtwerk, namentlich „Geschichte griffbereit – Bd. 6, Die Epochen“ brachte nur wieder das selbe Ergebnis, wie die meisten so aufgebauten Bücher davor auch schon und von denen ich deshalb nur dieses letzte als Beispiel aufzeigen will: Es wurde auf die frühe Antike – Ägypten, Mesopotamien und hier sogar auf Israel! – eingegangen, allerdings auf das „Heilige Land“ nur bis 330 vor Christus, also die Sesshaftwerdung der Bevölkerung beschreibend, und sprang dann nach einem Kapitel über die Griechen zu den Römern, wo das Christentum erstmals wieder im Toleranzedikt von Mailand auftauchte.
Als ich dann später wieder Zugang zu Computer und Internet hatte, versuchte ich den Link des „großen Ploetz“, kam jedoch nicht sehr weit: Zwar fand ich eine Liste der Publikationen des Autors, auch eine digitale Version des Inhaltsverzeichnisses, allerdings fand sich kein Link, der bibliographische Informationen beinhaltet hätte, wie im gedruckten Exemplar versprochen wurde. Auch auf der Hilfe-Seite der Homepage der Nationalbibliothek kam ich nicht weiter, weshalb ich schließlich aufgab.
Bis auf das Buch „Geschichte in Quellen“ und den dürftigen Informationen aus den verschiedenen Sammelbänden (zu denen ich wie gesagt teilweise nicht einmal Belege gefunden habe), lieferte diese Vorgehensweise keine Ergebnisse, ist aber durchaus interessant für ein vielleicht nicht ganz so seltenes Thema wie meines.

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